Starker Rückgang im KV hält an 08/08/23

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Source: https://www.dvz.de/rubriken/detail/news/starker-rueckgang-im-kv-haelt-an.html

 

Artikel von Michael Cordes

 

Der Kombinierte Verkehr (KV) in Europa leidet nach wie vor unter hohen Mengeneinbußen. Wie die Internationale Vereinigung für den Kombinierten Verkehr Schiene-Straße (UIRR) mitteilt, schrumpfte das Aufkommen im zweiten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14,41 Prozent. Im ersten Quartal 2023 war der Verlust mit 13,96 Prozent etwas geringer ausgefallen.

Der Rückgang im zweiten Quartal 2023 sei vergleichbar mit dem historischen Rückgang von 14,67 Prozent im zweiten Quartal 2020, als die Einschränkungen aufgrund der Covid-Pandemie den Intermodalverkehr massiv einbremsten, schreibt der Verband. Q2/2023 war jetzt bereits das dritte Quartal in Folge mit negativem Wachstum für den europäischen KV.

Die Aussichten bleiben trübe

Eine wirkliche Besserung ist nicht in Sicht: Der UIRR-Sentiment-Index, der die Geschäftsstimmung für die kommenden zwölf Monate bis Juni 2024 widerspiegelt, bleibt negativ.

Die schlechten Aussichten für den KV führt der Verband auf die Lage der europäischen Wirtschaft zurück, die schwierige Zeiten erlebe, verursacht durch eine hohe Inflation, ein schwaches Verbrauchervertrauen und das Ende von reichlich und billiger Energie. Gleichzeitig habe sich die Wettbewerbsfähigkeit des KV verschlechtert, weil die Akteure unter steigenden Trassenpreisen und hohen Kosten für den Bahnstrom leiden würden, während sich die Straßenbenutzungsgebühren nicht verändert hätten und die Dieselkraftstoffpreise sogar gesunken seien.

UIRR fordert Unterstützung durch die Politik

Der Übergang zu wirtschaftlich besseren Zeiten wird voraussichtlich bis mindestens Ende 2024 dauern, befürchtet die UIRR. „Daher müssen Maßnahmen ergriffen werden, um den Sektor des Kombinierten Verkehrs mit seinen hohen Fixkosten während dieses Zeitraums zu unterstützen“, fordert der Verband. Den Regierungen der Mitgliedsstaaten würden bereits eine breite Palette von Optionen zur Verfügung stehen, um den Schienengüterverkehr zu unterstützen. Als Vorschläge werden in der Mitteilung Maßnahmen wie reduzierte Trassenpreise oder Preisobergrenzen für Traktionsstrom genannt. Auch die rechtzeitige Umsetzung der in den vergangenen Jahren verabschiedeten europäischen Rechtsvorschriften wie das Mobilitätspaket oder die Änderung der Eurovignetten-Richtlinie könnten hilfreich sein.

Der Verband teilt ferner mit, dass die UIRR-Mitgliederzahl mit dem neuen Terminalmitglied Liège Logistics Intermodal (LLI) gestiegen ist. Zudem sei mit dem neuen Technologiepartner Evolit und fünf neuen Mitgliedern – Fermerci, Hungrail, Railgood, Ukrainian Logistics Alliance und TTLA – das UIRR-Netzwerk bis Juli 2023 auf 100 Mitglieder angewachsen.

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