Massive railway restrictions in the Port of Hamburg 17/02/25
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Original in German: Summary:
The closure for such a long period is "an absolute no-go," says Roger Mahler, Managing Director of Metrans Rail Germany. The HHLA railway subsidiary is one of the largest players in rail-based seaport hinterland transport and usually handles around 150 trains at the terminals affected by the closure during such a period, says Mahler. With a load of 90 TEU per train, this would result in a volume of at least 13,500 TEU that would not get to or from the terminals during this time.
Massive Einschränkungen im Hamburger Hafen befürchtet
Mitte Juli soll der zentrale Eisenbahnanschluss in dem Hafen voll gesperrt werden. Alternative Routen gibt es nicht. Die betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen sprechen von einem No-Go und werfen der Hafenbehörde HPA mangelhafte Kommunikation vor.
Dem Hamburger Hafen drohen im Juli massive Einschränkungen. Nach Informationen der DVZ muss die einzige Bahnzufahrt zu den Terminals im westlichen Teil des Hafens von Freitag, den 11. Juli um 7 Uhr bis um Dienstag, den 15. Juli um 7 Uhr gesperrt werden. In diesen 96 Stunden können keine Züge von oder zu den Containerterminals Altenwerder, Burchardkai, Eurogate sowie zum Massengutterminal Hansaport verkehren.
Grund für die Sperrung ist eine Baumaßnahme der Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH). Für die neue Autobahn A26-West wird ein Tunnel- und Trogbauwerk unter den Gleisen der Hafenbahn gebaut. Die Hafenbahn wird von der Hamburg Port Authority (HPA) betrieben. Eine alternative Gleisanbindung von und zu den Terminals gibt es an der Stelle nicht.
In einem auf der Website der HPA öffentlich zugänglichen Dokument vom 11. Dezember 2024, das über verschiedene Baumaßnahmen informiert, ist für die Totalsperrung noch ein Zeitraum wenige Tage vor der nun geplanten Sperrung angegeben.
EVUs vermissen Alternativen
Die Sperrung über einen so langen Zeitraum ist „ein absolutes No-Go“, macht Roger Mahler, Geschäftsführer von Metrans Rail (Deutschland), im Gespräch mit der DVZ deutlich. Die HHLA-Eisenbahntochter ist einer der größten Akteure im schienengebundenen Seehafenhinterlandverkehr und fertigt in einem solchen Zeitraum für gewöhnlich rund 150 Züge an den von der Sperrung betroffenen Terminals ab, sagt Mahler. Bei einer Beladung von 90 TEU je Zug ergäbe sich ein Volumen von mindestens 13.500 TEU, das in der Zeit nicht zu oder von den Terminals gelangt, rechnet er vor. Ein anderer Marktteilnehmer prognostiziert in Summe bis zu 20.000 TEU im Import, die nicht von den drei Terminals abtransportiert werden können, und rund 15.000 TEU für den Export, die nicht zu den Terminals gelangen.
Mahler und andere Betroffene fordern, dass eine solche Sperrung zu Zeiten eingerichtet wird, in denen das Aufkommen aufgrund von arbeitsfreien Tagen auf den Terminals wie an Ostern oder Pfingsten sowieso geringer sei. Zudem braucht es Mahler zufolge dringend eine zweite Anbindung des gesamten Westhafens an das übergeordnete Eisenbahnnetz. „Wenn wir den Hafen und die Schiene stärken wollen, brauchen wir das Projekt“, betont er und sagt: „Das fordern wir bereits seit 13 Jahren.“ Die sogenannte „südliche Bahnanbindung Altenwerder“ in Richtung der Kattwykbrücke ist auch im Hafenentwicklungsplan 2040 aufgeführt. Demnach soll das Vorhaben in der ersten Hälfte der 2030er Jahre fertig sein.
Auch wenn die Sperrung der Hafenbahn durch eine Baumaßnahme der Deges ausgelöst wird, wirft ein anderer Beteiligter der HPA vor, sich nicht ausreichend für die Belange der Branche einzusetzen und die Probleme nun auszusitzen. „Wir vermissen mögliche Alternativen“, so einer der betroffenen Unternehmer gegenüber der DVZ. Zudem kommuniziere die Behörde nur sehr mangelhaft. Die Eisenbahnunternehmen fürchten zudem, dass sie während der viertägigen Sperrung im Juli Abstellgebühren an die HPA zahlen müssen, wenn ihre Loks im Hafenbahnnetz festsitzen.
Die HPA wollte auf Anfrage der DVZ keine Details nennen und sich nicht zu den Vorwürfen äußern. Der Präsentation aus dem Dezember zufolge ist für Donnerstag dieser Woche eine Informationsveranstaltung geplant, auf der die betroffenen Unternehmen mutmaßlich mehr erfahren sollen.
Lennart Albrecht