UIRR fordert Entschädigungen für Infrastrukturmängel 23/05/25
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UIRR fordert Entschädigungen für Infrastrukturmängel
23.05.2025
Bild: Hupac / UIRR-Präsident Michail Stahlhut.
Probleme auf der Nord-Süd-Achse durch Deutschland haben dem Kombinierten Verkehr 2024 schwer zu schaffen gemacht.
Im Jahr 2024 hat der Kombinierte Verkehr (KV) innerhalb der einzelnen EU-Staaten weniger Infrastrukturprobleme erlebt als der grenzüberschreitende. Auch hat das nationale Wachstum dazu beigetragen, die Transportleistung im europäischen KV insgesamt zu steigern, wie der internationale Branchenverband UIRR bei seiner Generalversammlung bekanntgegeben hat.
Die umfangreichen und oft unkoordinierten Arbeiten an der Eisenbahninfrastruktur, insbesondere im deutschen Schienennetz, hatten 2024 schwerwiegende finanzielle Folgen für die KV- Unternehmen. Auch die Entgleisung eines Zuges im Gotthard-Basistunnel und der Erdrutsch im Maurienne-Tal, der die Fréjus-Bahnstrecke zwischen Frankreich und Italien von August 2023 bis März 2025 unterbrochen hat, haben die Branche erheblich belastet.
Die UIRR fordert deshalb, dass KV-Operateure und Terminalbetreiber finanziell entschädigt werden, wenn die Bahninfrastruktur nicht nutzbar ist oder ihre Nutzung so eingeschränkt wird, dass ihnen unverhältnismäßige Zusatzkosten entstehen. Verbandspräsident Michail Stahlhut kündigte an, dass die UIRR dem EU-Gesetzgeber eine entsprechende Änderung des Rechtsrahmens vorschlagen wird.
Insgesamt wurden im europäischen Kombinierten Verkehr im Vorjahr 5,19 Prozent mehr Sendungen befördert als 2023, während die Tonnenkilometer sogar um 8,41 Prozent angestiegen sind. Das stärkere Plus bei den Tonnenkilometern ist auf ein höheres durchschnittliches Gewicht der Ladeeinheiten zurückzuführen.
Das Wachstum wurde vor allem durch die nationalen Märkte angetrieben. Diese haben im Vorjahr im Vergleich zu 2023 um 10,6 Prozent zugelegt, insbesondere in Frankreich und Polen. Der grenzüberschreitende KV hingegen ist nur um 2,74 Prozent angestiegen.
Im internationalen Verkehr gibt es Herausforderungen bei der Interoperabilität der Bahnsysteme und beim Grenzübertritt. Zudem verursachten zahlreiche Störungen und Baustellen auf den internationalen Korridoren, Probleme für den KV – vor allem auf der Nord-Süd-Achse durch Deutschland.