Danone halbiert CO₂-Emissionen durch Kombinierten Verkehr 15/04/25

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Danone halbiert CO₂-Emissionen durch Kombinierten Verkehr

Bis 2030 will das Unternehmen in der Logistik 800.000 Tonnen Treibhausgase

gegenüber 2020 einsparen. Dabei setzt der

Lebensmittelhersteller unter anderem auf multimodale Transporte.

 

Die Logistik macht derzeit 8 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen des Lebensmittelkonzerns Danone aus, die meisten entstehen bei Lagerung und Transport.

 

Der Lebensmittelkonzern transportiert in Deutschland seit 2021 seine Mineralwassermarken „Volvic“ und „Evian“ multimodal zu verschiedenen Kunden. Durchschnittlich 58 Prozent CO₂ werden durch den Kombinierten Verkehr (KV) auf Schiene und Straße pro Lieferung eingespart. Bisher konnte der Lebensmittelkonzern die Anzahl der multimodalen Lieferungen jedes Jahr deutlich steigern. Es werden aktuell 35 verschiedene Kunden beliefert und die Anzahl der Transporte im vergangenen Jahr hat sich um 293 Prozent gegenüber 2023 erhöht.

Beim Transport von Volvic-Wasser zwischen Deutschland und Frankreich wird die Ware vom Werk im südfranzösischen Volvic mit der Bahn über Lyon und Luxemburg an die deutsche Grenze transportiert und dort auf den Lkw umgeladen. Dies führt zu einer CO₂-Einsparung von 48 Prozent im Vergleich zu einem Diesel-LKW.

Der multimodale Verkehr bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich: Da der Zug täglich fährt, muss sichergestellt werden, dass genügend Volumen vorhanden ist. Schäden am Zug oder Streiks stellen eine zusätzliche Herausforderung dar.

Höhere Anfangskosten

Ein weiterer Faktor sind die Kosten, derzeit ist der KV noch deutlich teurer als der Einsatz von Diesel-Lkw. Danone nimmt die höheren Kosten jedoch in Kauf. „Unser Ziel ist es, multimodale Kapazitäten aufzubauen, auch wenn dies zunächst höhere Kosten verursacht“, sagt Patrick Quast, der Logistikchef für die DACH-Region bei Danone.

Die Kosten für den Transport der Wasserflaschen steigen teilweise um 45 bis 50 Prozent und werden vom Unternehmen selbst getragen. Der Konzern begründet seine Entscheidung damit, dass die Investitionen in die Infrastruktur notwendig seien, um langfristig eine multimodale Landschaft zu entwickeln. „Wir haben die Hoffnung, dass die Marktstruktur wächst und es in Zukunft eine bessere Kostenstruktur in Deutschland geben wird“, sagt der Danone-Manager und fügt hinzu: „Wir sehen das als Investition in die Zukunft.“

 

Alternative Antriebe bei KV schwierig

Inzwischen setzt Danone außerdem Elektro-Lkw ein, aber es ist noch ein weiter Weg, bis diese die Diesel-Lkw im multimodalen Verkehr ersetzen können. Derzeit gebe es noch keine Lösungen, die 100 Prozent der Transporte abdecken und dabei den gleichen Service wie Diesel-Lkw bieten könnten, stellt Laure Bouchereau de Pury fest, Junior Transport Sustainability Project Manager bei Danone.

 

35 Kunden beliefert Danone aktuell multimodal.

48 Prozent CO2-Einsparung schafft der KV.

35 Prozent CO2-Reduktion ist Danones Ziel bis 2030.

Quelle: Danone

 

Derzeit braucht ein E-Lkw zum Beispiel fünfmal so lange zum Aufladen wie ein herkömmlich angetriebener Lkw und hat damit eine deutlich längere Vorlaufzeit. Deshalb werden die Straßenkilometer aktuell noch mit Diesel zurückgelegt.

„Es ist derzeit kein realistisches Szenario, von heute auf morgen auf 100 Prozent nachhaltige Lösungen umzustellen“, sagt Logistikmanager Quast. In Deutschland setzt Danone bislang auf eine Kombination aus Straße, Schiene und HVO-Kraftstoff. Eine Ausweitung des multimodalen Transports auf den Wasserweg kann sich das Unternehmen aufgrund der aktuellen Infrastruktur in Deutschland nicht vorstellen. In Belgien wird diese Lösung jedoch bereits genutzt. „Wir kennen diese Lösungen, aber im Moment ist es nicht realistisch“,

sagt Bouchereau de Pury.

 

Green Deal als Teil der Strategie

Der europäische Green Deal und das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden, gehören zur Vision des 1966 gegründeten Unternehmens. Bis 2030 hat sich Danone auch weltweit das Ziel gesetzt, seine Treibhausgasemissionen um knapp 35 Prozent zu reduzieren.)

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