Contargo weitet Engagement im Kontinentalverkehr aus 02/06/25

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Contargo weitet Engagement im Kontinentalverkehr aus

Der Spezialist für Containertransporte im Hafenhinterland verändert seine Strategie. Künftig will das Unternehmen mehr kontinentale Transporte im KV anbieten. So soll es in diesem Sommer neue Verbindungen von Polen nach Dourges in Frankreich und von Duisburg nach Bourges geben.

Contargo passt seine Unternehmensstrategie an. „Intermodale Transporte im Kontinental-Verkehr sollen ein weiteres Standbein von Contargo werden“, sagte CEO Jürgen Albersmann heute auf der Messe transport logistic in München gegenüber der Presse.  Aktuell befördert das Unternehmen in seinem europäischen Netzwerk überwiegend Container. „Der Anteil der Container liegt derzeit bei etwa 95 Prozent“, so Albersmann. Das Ziel sei es, den Anteil der Trailer und Wechselbrücken deutlich zu steigern. Albersmann beobachtet ein größeres Wachstum im kontinentalen Verkehr als bei den maritimen Transporten. Immer mehr Unternehmen würden die Schiene als Alternative in Erwägung ziehen. „Der sich abzeichnende Lkw-Fahrermangel, die Infrastrukturprobleme, steigende Lkw-Gebühren und geringere CO₂-Emissionen und damit ein höherer Beitrag zum Klimawandel sind Gründe für die steigende Nachfrage“, so der Contargo CEO.

Der Dienstleister will daher vermehrt europäische Verbindungen anbieten. So soll es ab August ein neues Angebot zwischen den Terminals Dourges (in der Nähe Lille) und Krzewie (in der Nähe von Łódź) geben. „Wir starten mit zwei Rundläufen die Woche“, sagte Andreas Mager, Managing Director Contargo Rail Services. Der Zug verkehrt auf der 1800 Kilometer langen Strecke als A-D-Relation. „Die Aufgabe kann am ersten Tag bis zum Abend erfolgen, die Bereitstellung am Tag D am Morgen“, sagte Mager. Contargo habe bewusst auf der Route einen zeitlichen Puffer eingebaut, damit eine pünktliche Bereitstellung gewährleistet werde.

Auf dieser Route können verschiedene Einheiten befördert werden: Container, aber auch Wechselbehälter und kranbare und nicht-kranbare Trailer. Um die nicht-kranbaren Auflieger zu verladen, greift Contargo auf die Plattform R2L zurück, auf der die Einheiten geschoben.

Ebenfalls ab August bietet Contargo dreimal die Woche einen Rundlauf zwischen Duisburg und Douges an. Die etwa 400 Kilometer Strecke wird als A-B-Relation angeboten. Douges ist aus Sicht von Mager auch deshalb sehr interessant, weil das Terminal als Hub für viele weitere Relationen genutzt wird, ins übrige Frankreich und nach Spanien. Künftig soll von Douges auch eine tägliche Verbindung nach Großbritannien angeboten werden, was besonders für die Relation von und nach Polen interessant sei.

Contargo will es bei diesem Angebot aber nicht belassen. So gibt es Überlegungen, einen neuen Korridor zwischen Deutschland über Österreich Richtung Adria einzurichten, kündigte Mager an. Auch über Verkehre in die Türkei denke man bei Contargo nach. „Dort ist aber das Aufkommen sehr volatil und sind bereits einige Operateure tätig“, so Mager.

Albersmann betonte, dass Contargo seine Leistungen nicht auf den Rennstrecken anbieten wolle, auf denen die etablierten Operateure bereits gut vertreten sind. So gäbe es die Überlegung, das Terminal in Hof als Hub auszubauen für Verkehre Richtung Süden. Mit Sorge beobachtet er in diesem Zusammenhang die geplanten Vollsperrungen im Rahmen der Generalsanierung, so auf dem Korridor Regensburg – Passau. Ein Dorn im Auge sind ihm dort die angebotenen Umleitungen, die zum Teil bis zu 300 Kilometer lang sind. „Was da passiert, ist zum Teil hanebüchen“, kritisierte Albersmann.

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