Lichtblick für den KV 14/08/24

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Source: https://www.dvz.de/unternehmen/kombinierter-verkehr/detail/news/lichtblick-fuer-den-kv.html

 

Lichtblick für den KV

Im zweiten Quartal 2024 hat sich das Volumen laut UIRR gegenüber dem Vorjahresquartal erstmals seit dem dritten Quartal 2022 verbessert. Dennoch gibt es für den europäischen KV-Verband keinen Grund zur Entwarnung.

 

14. August 2024 | von Michael Cordes

Im europäischen Markt für Kombinierte Verkehre (KV) geht es wieder aufwärts. Im zweiten Quartal 2024 ist die Verkehrsleistung um 4,25 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Es ist das erste Mal seit dem dritten Quartal 2022, dass hier wieder ein positiver Wert erzielt wurde. Das geht aus den Ergebnissen der Befragung der Internationalen Vereinigung für den Kombinierten Verkehr Schiene–Straße (UIRR) hervor, die der in Brüssel ansässige Verband jedes Quartal unter seinen Mitgliedern durchführt.

KV ist noch nicht über den Berg

Die UIRR begründet diese positive Entwicklung damit, dass einige der Störungen der vorangegangenen Monate nicht wieder aufgetreten sind. Aber „der Kombinierte Verkehr kann sich noch nicht über den Berg wähnen, denn für die Sommermonate sind schwere baubedingte Störungen zu erwarten“, teilt Ralf-Charley Schulze, Generaldirektor der UIRR, in einem Rundbrief mit. Als Beispiele für Korridore, in denen mit Beeinträchtigungen zu rechnen ist, zählt er die Simplon-Strecke auf, den Abschnitt Passau, das Rheintal, den Abschnitt Sofia–Nis und Budapest.

Der Verband befragt die Unternehmen auch zu ihrer Einschätzung der Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten. Im Durchschnitt wurde die Lage mit „neutral“ eingeschätzt, wie schon im ersten Quartal 2024. Die Teilnehmer der Befragung können bei „positiv“ und „negativ“ jeweils zwischen drei unterschiedlich starken Abstufungen wählen oder die Einschätzung „neutral“ angeben. Schulze erkennt angesichts der bevorstehenden baubedingten Störungen in dieser Wertung der Unternehmer „einen gewissen Optimismus“.

Schlecht koordinierte Infrastrukturarbeiten könnten aber die Quantität und Qualität der KV-Dienstleistungen in mehreren Regionen Europas leicht untergraben, so seine Befürchtung. Auch die Sorgen um Krieg und Wirtschaftswachstum würden bestehen bleiben. Dennoch investiere die KV-Gemeinschaft weiterhin in neue Transport- und Terminalkapazitäten sowie in digitale Lösungen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

UIRR will im September ihre Erwartungen an die EU veröffentlichen

 

Schulze kündigte in dem Brief ferner an, dass der Verwaltungsrat der UIRR die verkehrspolitischen Erwartungen für die Legislaturperiode 2024–2029 den neuen politischen Entscheidungsträgern der EU im September vorlegen werde. Der Verband werde die Mitgliedstaaten und die Europäische Kommission bei der Umsetzung der überarbeiteten TEN-V-Verordnung durch Positionspapiere unterstützen. Auch dafür ist die Veröffentlichung im September geplant.

Zudem forderte die UIRR eine Entschädigungsregelung, um die zusätzlichen Betriebskosten auszugleichen, die durch ungewöhnlich starke baubedingte Störungen und Umgehungsstrecken entstehen. Die Wettbewerbsfähigkeit des KV könne nur aufrechterhalten werden, wenn eine solche Unterstützung gewährt werde.

 

 

Michael Cordes

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