Schiene statt Straße spart Energie 11/02/23

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Source: https://tirol.orf.at/stories/3194246/

 

Schiene statt Straße spart Energie

Durch die Verlagerung des Gütertransports von der Straße auf die Schiene können sowohl enorme Energieeinsparungen als auch die größte Treibhausgas-Reduktion erreicht werden. Dieses Ergebnis zeigte eine vom Land Tirol in Auftrag gegebene Studie.

Bei einer Verlagerung auf die Schiene würden pro transportierter Tonne auf einen Kilometer 72 Prozent weniger Energie benötigt als mit einem Diesel-Lkw, teilte das Land am Freitag in einer Aussendung mit. Nach Fertigstellung des Brennerbasistunnels (BBT) – und damit einem Schienentransport ohne Bergstrecke – seien sogar 81 Prozent Einsparung möglich.

Würden auf der Straße mit Diesel-Lkws 0,19 Kilowattstunden für den Transport einer Tonne Waren pro Kilometer benötigt, seien es auf der bestehenden Schienenstrecke nur rund 0,05 Kilowattstunden.

E-Lkws besser als Diesel-Lkws

Würde man alle Güter auf der Straße mit E-Lkws transportieren, könnten immerhin 35 Prozent des Endenergiebedarfs eingespart werden, wobei die Schiene selbst im Vergleich zu E-Lkws ein mehr als doppelt so hohes Einsparungspotenzial habe.

In puncto Treibhausgas-Reduktion schneide der E-Lkw im Vergleich zum Diesel-Lkw ebenfalls wesentlich besser ab. Doch auch hier führe quasi kein Weg an der Schiene vorbei. Insbesondere dann, wenn wie im Studienszenario der 100 Prozent klimaneutrale Strom der ÖBB genutzt werde, hieß es.

Empfehlung: Transit per Bahn und später BBT

Alles miteingerechnet wurde auch das hinsichtlich Endenergiebedarf und Treibhausgasemissionen optimalste Szenario herausgestrichen, das da lautete: Lkw-Transitfahrten sollten weitestgehend auf die Schiene verlagert und dazu künftig die Flachstrecke durch den Brennerbasistunnel genutzt werden. Alle verbliebenen Fahrten sollten mit E-Lkws abgewickelt werden.

Zahlen sind Grundlage für Verlagerungsszenarien

„Die logische Annahme ist, dass der Transport auf der Schiene in beiden genannten Kategorien die beste Alternative zum Straßentransport ist – nun haben wir die Zahlen druckfrisch schwarz auf weiß und können einzelne Verlagerungsszenarien gegenüberstellen“, sah Verkehrslandesrat Rene Zumtobel (SPÖ) jedenfalls wertvolle Schlussfolgerungen aus der Studie hervorgehen.

Nicht weniger erfreut und gleichzeitig hoffnungsfroh zeigte sich auch Energielandesrat Josef Geisler (ÖVP): „Würden zehn Prozent der Diesel-Lkws auf die bestehende Brennerbahn verlagert werden, könnte so viel Energie gespart werden, wie rund 11.000 Haushalte in Tirol in einem Jahr verbrauchen. Durch den Wegfall der Steigung erhöht sich diese Einsparung mit dem Brenner Basistunnel auf fast 12.500 Haushalte“.

Transitverkehr von Kufstein bis zum Brenner

Die im Jahr 2022 in Auftrag gegebene Studie verglich den Endenergieeinsatz und die Treibhausgasemissionen des Straßen- und Schienentransitverkehrs auf der Inntal- und Brennerautobahn von Kufstein über Innsbruck bis zur Staatsgrenze am Brenner. Als Basis für die Studie seien die Verkehrszahlen von 2019 verwendet worden, hieß es.

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