Logistik-Indikator: Überraschender Sprung nach oben
10. September 2025 | Die Stimmung im Wirtschaftsbereich Logistik hat sich spürbar aufgehellt. Die Erwartungen der Dienstleister und ihrer Auftraggeber fallen deutlich weniger negativ aus – die Umfragewerte sind hier so hoch wie seit Jahren nicht mehr. Ob sich wirklich ein Aufschwung anbahnt, scheint jedoch alles andere als sicher zu sein.
Die Stimmung in der deutschen Logistikwirtschaft hat sich im dritten Quartal – die Grafiken bilden erst die Monate Juli und August ab – deutlich verbessert. Das geht aus den Umfragen des Ifo Instituts für den Logistik-Indikator der Bundesvereinigung Logistik (BVL) hervor. Der Klimaindikator stieg auf 88,6 Punkte, nach 83,3 Punkten im Vorquartal. Das ist der höchste Wert seit dem ersten Quartal 2023. Dabei macht die Erwartungskomponente einen regelrechten Sprung nach oben und erreicht den besten Wert seit Ende 2021.
Besonders deutlich zugelegt hat der Erwartungsindikator aufseiten der Dienstleister. Sie blicken damit erheblich seltener pessimistisch auf die kommenden sechs Monate als noch im Vorquartal. Die Nachfrage war den Umfragen zufolge nur noch stellenweise rückläufig. Für die nahe Zukunft werden zudem kaum noch weitere Rückgänge erwartet. Die Auftragslage hat sich zwar erneut eher etwas verschlechtert, allerdings bedeutend seltener als noch im Vorquartal. Die Zeichen stehen weiterhin noch eher auf Personalabbau.
Aufseiten der Verlader erreichte der Erwartungsindikator besten Wert seit dem ersten Quartal 2022. Zudem wurde die aktuelle Geschäftslage erneut als etwas weniger ungünstig eingeschätzt. Eine Trendwende für die Logistik könne man allerdings noch nicht ableiten, kommentiert BVL-Chef Kai Althoff die Zahlen. Sie seien durch eine ausgeprägte Bodenbildung zu erklären. „Die aktuelle Lage ist in den Wertschöpfungsketten eingepreist. Die Frage ist nun, ob sich eine positive Entwicklung herausbilden kann“, fügt er hinzu. (cs)